Root-Server Tutorial

ROOT-SERVER TUTORIAL

Sicherung und Migration von Webhostings

Leitfaden zum Erstellen von Backups und zur Migration auf ein neues Hosting.

Autor:

Truemmerer

Letztes Update:

24.10.2023

Einführung

Dieses Tutorial erläutert die Sicherung sowie den Umzug von Anwendungen, welche in Plesk (WebhostingControlPanel(WCP)) betrieben werden. Diese Anleitung kann bei netcup für folgende Produkte verwendet werden:

  • Webhosting
  • Reseller Webhosting
  • managed private Server

Als Referenz wird in dieser Anleitung WordPress verwendet, da diese Anwendung sehr beliebt und verbreitet ist. Bitte beachte, dass dieses Tutorial nicht unbedingt für die eigene Anwendung komplett anzuwenden ist und möglichst auch die Dokumentation der entsprechenden Anwendung berücksichtigt werden sollte. Bei der Nutzung eigener Plugins oder Themes sind gegebenenfalls weitere Schritte notwendig.

Achtung

Du bist für deine eigenen Inhalte stets selbst verantwortlich und somit auch für die Sicherung dieser.

Solltest du Hilfe benötigen, dann kannst du dich gerne an das Forum von netcup wenden, in welchem sich die Kunden gerne untereinander helfen und austauschen: https://forum.netcup.de

Schritt 1 - Bestellung eines neuen Hostings

Info

Dieser Schritt ist nur notwendig, wenn auf ein noch nicht existierenden Hosting migriert werden soll. Zudem kann dieser Schritt übersprungen werden, wenn nur ein Backup der Anwendung/Webseite erstellt werden soll.

Bei einem Umzug auf ein Reseller Webhosting sowie auf ein managed private Server müssen entsprechende Abonements und Service-Pakete angelegt werden, welche nicht vom bisherigen Hosting übertragen werden können! Dies ist nicht notwendig, wenn die entsprechenden Produkte als Power User betrieben werden.

Schritt 2 - Anwendung/Webseite in den Wartungsmodus schalten

Dieser Schritt ist nicht zwingend notwendig. Es ist jedoch bei Anwendungen zu empfehlen, welche dies unterstützen um anschließende Fehler vorzubeugen.

Bei der Installation von WordPress über das WordPress Toolkit kann hierzu das Toolkit selbst verwendet werden. Klicke dazu in Plesk (WebhostingControlPanel(WCP)) auf WordPress -> Wartungsmodus (bei der entsprechenden Webseite)

Tipp

Über das Symbol ganz rechts neben Wartungsmodus kann dieser individuallisiert werden.

Auf WordPress in Plesk klicken

Schritt 3 - Sicherung der Dateien

Den Dokumentenstamm der Domain herausfinden

Info: Der Dokumentenstamm ist das Verzeichnis, in welchem die Dateien deiner Anwendung/Webseite liegen.

Unter Websites & Domains -> bei der Domain wird diese am unteren Rand angezeigt:

Dokumentenstamm

Plesk Dateimanager

Rufe den Dokumentenstamm deiner Domain auf. Anschließend hake alle Dateien im Verzeichnis an. Nun kannst du ein .zip erstellen über Archivieren -> In Archiv packen

Archiv erstellen

Nun kannst du neben der erstellten .zip Datei auf das Menü klicken und auf herunterladen.

Archiv herunterladen

FTP

FTP-Zugang

Solltest du deine Zugangsdaten nicht vorliegen haben, kannst du in Plesk unter "Websites & Domains" über eines der folgenden Symbole den Zugang festlegen:

Auf eines dieser Icons klicken

Unter Verbindungsdaten oder unter Webhosting-Zugang kann nur der Hauptbenutzer bearbeitet werden.

Notiere dir in diesem Schritt folgende Daten:

  • IPv4 oder IPv6 Adresse (IPv4 wird empfohlen)
  • Benutzername (Beispiel für ein Webhosting: hosting12496)
  • Passwort

Tipp: Weitere Informationen findest du im HelpCenter von netucp

Per FTP Verbinden

Info: Es gibt spezielle Clients für den FTP-Zugriff. In den meisten Betriebssytemen kann hierzu jedoch der Dateimanager verwendet werden.

Rufe hierzu den Dateimanager deines Betriebssystemes und anschließend die Adresszeile auf. Um die Adresszeile in Windows bearbeiten zu können, kann folgende Tastenkombination geklickt werden: STRG + L

In die Adresszeile kommt anschließend einer der Folgenden Punkte rein:

  • ftp://IP-ADRESSE
  • sftp://IP-ADRESSE
  • ftp://BENUTERNAME@IP-ADRESSE
  • sftp://BENUTZERNAME@IP-ADRESSE

Info: sftp ist nur beim Standard-FTP-Benutzer möglich!

FTP-Adresse eintragen

Anschließend sollte das Passwort und der Benutzername abgefragt werden:

FTP-Zugangsdaten

Daten herunterladen

Wenn der Login erfolgreich war, sollte nun das Basisverzeichnis des Hostings angezeigt werden. Navigiere dich anschließend zum Dokumentenstamm und kopiere dir alle Dateien und Ordner lokal auf den Rechner.

Info: Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen!

Schritt 4 - Sicherung der Datenbank

Info: Nicht jede Anwendung hat eine Datenbank. Solltest du dir hier nicht sicher sein, dann prüfe die Dokumentation deiner genutzten Anwendung.

Korrekte Datenbank feststellen

Eine Auskunft, welche Datenbank zu deiner Anwendung/Webseite gehört kann dir nur deine Anwendung selbst geben. In der Regel findest du diese Information in der Konfigurationsdatei der entsprechenden Anwendung. Bei WordPress wäre dies die Datei wp-config.php im Dokumentenstamm der Domain. Der Datenbankname kann anschließend aus folgender Zeile herausgelesen werden:

define( 'DB_NAME', 'k123456_wp_kefj2' )

k123456_wp_kefj2 ist in diesem Beispiel der Name der Datenbank.

Ein Abbild der Datenbank erstellen und exportieren

Klicke nun in Plesk (WebhostingControlPanel(WCP)) in der linken Seitenleiste auf Datenbanken. Dort sollte die Datenbank mit dem im letzten Schritt ermittelten Namen vorhanden sein.

Auf Datenbanken klicken

Daraufhin klicke auf Abbild exportieren

Auf Abbild exportieren klicken

Nun sollte ein PopUp erscheinen in dem das Verzeichnis ausgewählt werden kann, in welchem das Abbild gespeichert werden kann. Zudem kann ein Haken gesetzt werden, dass das Abbild im Anschluss automatisch heruntergeladen wird.

Auf Abbild exportieren klicken

Info: Sollte der Download fehlschlagen, kann das Abbild per FTP heruntergeladen werden. Siehe Schritt 3.

Schritt 5 - Sicherung der E-Mails

Info: Dieser Schritt ist nur notwendig, wenn E-Mails vorhanden sind.

netcup selbst bietet kein Tool an, um Backups von E-Mails zu erstellen. Hierzu kannst du jedoch einen Mailclienten wie Outlook oder Thunderbird nutzen. Da dies von Client zu Client unterschiedlich ist, geht dieses Tutorial nicht genauer auf den Punkt ein. Hier empfiehlt sich die Dokumentation des Anbieters des Mail-Clienten zu prüfen. Alternativ unterstützt dich auch gerne das Forum:

https://forum.netcup.de

Solltest du jedoch auf ein Reseller Webhosting oder auf einen managed private Server migrieren, kannst du https://mailsync.netcup.net/ verwenden. Dazu muss das Postfach der E-Mail-Adresse auf dem neuen Hosting erstellt werden. Eine Anleitung findest du im HelpCenter

Wichtig: Dies erstellt kein Backup

Info: Das Tool kann nicht zum Umzug von Webhosting zu Webhosting verwendet werden! Hier muss ein Backup über den Clienten erstellt werden.

Erstes Fazit

Du hast nun erfolgreich ein Backup deiner Anwendung/Webseite manuell erstellt.

In den folgenden Schritten wird die Migration der Domain, den Dateien und der Datenbank auf das neue Hosting erläutert.

Schritt 6 - Domain dem neuen Hosting zuweisen

Migration zu einem neuen Webhosting (selber Account)

Um die Domain im neuen Hosting nutzen zu können, muss die Domain diesem zugewiesen werden. Dies kann über das CustomerControlPanel(CCP) -> Domains -> Lupe vor Domain -> Verwaltung durchgeführt werden.

Eine Anleitung findest du im HelpCenter

Wichtig:

Wenn die Domain derzeit einem Hosting zugewiesen ist, wird die Zuweisung aufgehoben. Hierbei werden alle Dateien, Datenbanken und E-Mail-Adressen, die der Domain zugewiesen sind gelöscht. Sichere dir daher zuvor alle Daten! Die Löschung betrifft keine anderen Domains (wenn diese sauber getrennt sind)

Migration zu einem neuen Webhosting (anderer Account)

In diesem Fall muss die Domain per AuthCode in den neuen Account transferiert werden. Den AuthCode erhälst du über CustomerControlPanel(CCP) -> Domains -> Lupe vor Domain -> Kündigung

Anleitung im HelpCenter

Anschließend muss im neuen Account die Domain über CustomerControlPanel(CCP) -> Domains -> grüner Bestellbutton mit dem AuthCode bestellt werden.

Anleitung im HelpCenter

Hinweis: Sollte die Domain als Inklusivdomain geführt werden können, kannst du bei der Bestellung Inklusivdomain als Option anhaken.

Wichtig:

Wenn die Domain derzeit einem Hosting zugewiesen ist, wird die Zuweisung aufgehoben. Hierbei werden alle Dateien, Datenbanken und E-Mail-Adressen, die der Domain zugewiesen sind gelöscht. Sichere dir daher zuvor alle Daten! Die Löschung betrifft keine anderen Domains (wenn diese sauber getrennt sind)

Migration zu einem Reseller Webhosting oder zu einem managed private Server

Bei einem Reseller Webhosting oder einem managed private Server kann die Domain direkt in Plesk angelegt werden und der Umzug einfacher ablaufen, wärend die Seite noch auf dem alten Hosting erreichbar ist. Dazu kann die Domain in Plesk direkt angelegt werden.

Eine Zuweisung ist über das CustomerControlPanel(CCP) nicht notwendig.

Schritt 7 - Datenbank im neuen Hosting anlegen

Datenbank erstellen

Damit die zuvor in Schritt 4 gesicherte Datenbank im neuen Hosting eingespielt werden kann, muss eine neue und leere Datenbank erstellt werden. Dazu muss zuerst die Verwaltung wie auch beim Sichern der Datenbank im alten Hosting aufgerufen werden:

Auf Datenbanken klicken

Anschließend sollte folgeder Button angezeigt werden:

Auf Datenbank hinzufügen klicken

Nun müssen die roten Felter ausgefüllt werden.

  1. Im ersten Feld, wird ein Name für die Datenbank herausgesucht. Dieser kann frei gewählt werden.
  2. Im unteren Feld, wird ein Datenbankbenutzer erstellt, welcher auf die Datenbank zugreifen soll. Hier kann der Name und das Passwort frei gewählt werden.

Wichtig:

Notiere dir den Datenbanknamen, den Namen des Datenbankbenutzers und dessen Passwort, da dies später für die Anwendung benötigt wird.

Datenbank und Datenbankbenutzer erstellen

IP der Datenbank herausfinden

Notiere dir zudem die IP des Datenbankservers. Diese wird bei der angelegten Datenbank direkt unter deren Namen angezeigt.

Datenbank-IP feststellen

Schritt 8 - Datenbank einspielen

Nun da eine Datenbank vorhanden ist, kann die gesicherte Datenbank importiert werden. Klicke dazu auf Abbild importieren Im darauffolgenden PopUp wähle die Datei mit der Endung .sql.zip aus.

Hinweis:

Der Import kann nun einige Zeit in Anspruch nehmen.

Datenbank importieren

Schritt 9 - Dateien hochladen

Wichtig

Achte darauf, dass im Verzeichnis keine Dateien vorhanden sind. Sollten welche vorhanden sein, dann lösche diese zuvor heraus.

Plesk Dateimanager

Rufe den Dokumentenstamm deiner Domain auf. Anschließend klicke auf das blaue Symbol mit dem Plus und anschließend auf Dateien hochladen

Solltest du die Webseite als .zip hochgeladen haben, so entpacke anschließend die Dateien, in dem du das Zip anhakst und dann auf Archivieren -> Dateien extrahieren klickst.

FTP

Gehe wie in Schritt 3 beschrieben für das neue Hosting vor. Nur das du keine Dateien herunterlädst, sondern die zuvor in Schritt 3 gesicherten Dateien hochlädst.

Schritt 10 - Anwendung die korrekte Datenbank mitteilen.

Nun musst du deine Anwendung auf die korrekte Datenbank umstellen. Wird dies nicht gemacht, wird diese weiterhin versuchen auf die Datenbank des alten Hostings zuzugreifen. In der Regel wird dies direkt in einer Datei mit dem Namen config vorgenommen. Bei WordPress lautet diese wp-config.php.

Suche in dieser folgende Zeilen und passe diese entsprechend an:

Datenbankname:

define( 'DB_NAME', 'DATENBANK_NAME' );

Datenbankbenutzer

define( 'DB_USER', 'DATENBANK_BENUTZER' );

Passwort des Datenbankbenutzers

define( 'DB_PASSWORD', 'PASSWORT_DES_DATENBANK_BENUTZERS' );

IP des Datenbankservers

define( 'DB_HOST', 'IP_DES_DATENBANKSERVERS:3306' );

Schritt 11 - Wartungsmodus deaktivieren

Nun solltest du abschließend noch den Wartungsmodus deaktiviere. Für WordPress entferne im Dokumentenstamm der Domain die Datei .maintenance

Fazit

Du hast nun erfolgreich deine Webseite gesichert und auf ein neues Hosting umgezogen.

Hinweis:

Solltest du einen neuen managed private Server oder ein Reseller Webhosting nutzen, so vergesse nicht, deine DNS-Einstellungen bei der Domain entsprechend anzupassen.

Licence

MIT

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Veröffentlicht am 24.10.2023 von Truemmerer

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