Dieses Tutorial beschreibt die Einrichtung und Nutzung eines einfachen SSH-Proxys, der es erlaubt, in Umgebungen mit gesperrten Port 22 eine SSH-Verbindung zu eigenen Servern zu nutzen. Dies hilft z. B. auf Reisen, falls der Internetzugang in Hotels oder Ferienwohnungen beschränkt ist. Die Lesezeit beträgt etwa fünf Minuten; die Durchführung wird etwa 45 Minuten benötigen.
Grundvoraussetzung für die Umsetzung ist ein grundlegendes Verständnis der Unix-Kommandozeile und der Nutzung von SSH-Diensten und Proxyservern. Alle Beispiele wurden auf einem aktuellen Debian/Ubuntu getestet. Sie sind leicht an andere Distributionen anzupassen.
Die Nutzung des Proxys ist ebenfalls aus Sicht des Unix-Nutzers beschrieben. Unter macOS funktioniert sie ähnlich. Für die Nutzung unter Windows sind weitere Anpassungen notwendig, die nicht Bestandteil dieses Tutorials sind.
Das Tutorial verwendet den beispielhaften Hostnamen v111111111111.quicksrv.de
.
Dieser ist bei der Durchführung durch den eigenen Servernamen zu ersetzen.
Da die vorgestellte Technik auf kurze Einsatzzeiten von Tagen bis wenigen Wochen optimiert ist, sollte der entsprechende Server:
Nicht relevant ist hingegen die Festplattenkapazität.
Der einfachste VPS von Netcup erfüllt diese Bedingungen komplett und ist dank der stundenweisen Abrechnung günstig im Preis.
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Tutorials ist der VPS 200 das empfohlene Produkt für die Nutzung als SSH-Proxy.
Bestandskunden können das Produkt einfach und schnell hinzubuchen, Neukunden sollten aufgrund der teilweise manuellen Überprüfungen im Prozess ein paar Stunden Geduld mitbringen.
Nach der Bereitstellung des und dem ersten Login mit dem Nutzernamen root
und
dem per Mail übermittelten Passwort muss zuerst die Grundkonfiguration des
Servers aktualisiert werden.
passwd
wird das Root-Passwort geändert.apt-get update && apt-get upgrade -y
werden die aktuellen
Sicherheitsupdates eingespielt.Der SSH-Dämon lauscht für gewöhnlich am Port 22. Um ihn auch aus restriktiven Netzen zugänglich zu machen, wird er so konfiguriert, dass er auch über die Ports 443 (HTTPS) und 80 (HTTP) erreichbar wird. Diese sind für gewöhnlich nicht oder weniger stark reglementiert, sodass eine gute Chance besteht, über diese Ports freien Zugang zum Proxy und folglich zum Internet zu haben.
Die Datei /etc/ssh/sshd_config
in einem Editor wie vi
oder nano
öffnen.
Die Zeile Port 22
suchen. Vermutlich beginnt sie mit einem #
, um
anzuzeigen, dass dies die Grundkonfiguration ist.
Die Datei so ändern, dass an dieser Stelle steht:
Port 22
Port 80
Port 443
Speichern und den Editor beenden.
Mit systemctl restart ssh
den SSH-Dämon neu starten. Die aktuelle Sitzung
sollte dabei bestehen bleiben.
Mit ssh -p 443 root@v111111111111.quicksrv.de
kann der Erfolg der
Konfiguration getestet werden. v111111111111.quicksrv.de bitte durch den
eigenen Hostnamen ersetzen.
Der SSH-Dämon ist jetzt erfolgreich konfiguriert und kann über die Ports 22, 80 und 443 erreicht werden.
Um Chrome oder einen anderen Browser so zu nutzen, dass er jeden
Datenverkehr über den SSH-Proxy leitet, benutzt man ihn als SOCKS-Proxy. So kann
man zum Beispiel Streaming-Diensten zeigen, dass man sich tatsächlich in
Deutschland befindet, falls die Geo-Lokalisierung der eigenen IP nicht korrekt
funktioniert. Technisch gesehen ist der eigene Rechner dabei der SOCKS-Proxy,
der den SSH-Proxy zur Weiterleitung benutzt. Deswegen wird als
(SOCKS-)Proxy-Server localhost
angegeben (siehe Abbildung).
Man startet auf dem eigenen Rechner eine SSH-Sitzung mit dem Befehl:
ssh -p 443 -D8080 -N root@v111111111111.quicksrv.de
. Statt
v111111111111.quicksrv.de ist der korrekte Servername einzutragen.
Anschließend startet man Chrome in einem zweiten Fenster mit dem Befehl
google-chrome --proxy-server="socks5://localhost:8080" --host-resolver-rules="MAP * ~NOTFOUND , EXCLUDE localhost"
.
Dies führt dazu, dass Chrome den SOCKS-Proxy auch als Nameserver für die
Namensauflösung benutzt, was die Privatsphäre schützt.
Um auf weitere Server zuzugreifen, deren SSH-Dämon nur an Port 22 (oder einem
anderen) gebunden ist, dient der Befehl
ssh -J root@v111111111111.quicksrv.de:443 root@meinserver.de
Statt
v111111111111.quicksrv.de ist der korrekte Proxy-Servername einzutragen; statt
meinserver.de gibt man den gewünschten Server an, zu dem man sich über den Proxy
verbinden möchte.
Der SSH-Proxy kann jetzt genutzt werden. Es empfiehlt sich, beides vor der produktiven Nutzung zu testen.
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